Glasmuseum Nový Bor
Die Entstehung des Glasmuseums in Nový Bor (Haida) ist ein Verdienst des „Fachverbands der Glasarbeiterschaft“. Mit der Unterstützung der Ratsherren, die im hiesigen Rathaus die erforderlichen Räumlichkeiten für Ausstellung bereitstellten, öffnete das Museum anno 1893 seine Tore. Obwohl die Stadt zur Präsentation der wachsenden Sammlung schrittweise weitere Räume des Rathauses frei machte, kam es erst 1952 zu einer tauglichen räumlichen Lösung. Damals zog das Museum ins Gebäude Nr. 105 um, wo es bis heute siedelt. Das zweistöckige Barockhaus mit hohem Mansardendach und prächtigem Eingangsportal ist typisch für die ursprüngliche Bebauung von Haida. Es wurde 1804 von Johann Christoph Socher, einem Glashändler errichtet, der vorher 13 Jahre lang in Mexiko erfolgreich Glashandel mit böhmischem Glas betrieben hatte.
Die ständige Museumsausstellung macht ihre Besucher mit der Stil- und technologischen Entwicklung der Glasfertigung in Böhmen, namentlich jedoch auf dem Gebiet von Haida/Nový Bor bekannt – ab dem 18. Jh. bis in die Gegenwart. Sie ist entsprechend einzelnen Veredlungstechniken unterteilt – bemaltes, graviertes/geätztes, geschliffenes und Hüttenglas. Die Ausstellung ergänzen historische Modelle von Glasmacherwerkstätten.
Außer dieser Dauerausstellung veranstaltet das Museum aber auch vorübergehende thematische Ausstellung. So finden hier sowohl historische und technologische, als auch monografische Ausstellung von Glasdesignern statt. Das Museum ist Mitveranstalter des IGS - International Glass Symposium, das seit 1982 in Nový Bor als Triennale stattfindet. 1994 wurde im Museum die Vorkriegstradition der Wettbewerbe von Glasdesignern, -handwerkern und -studenten wiederaufgenommen, die heute als Triennale mit dem Motto „Handwerk und Kunst in Glas“ in Nový Bor veranstaltet wird.
Das Glasmuseum in Nový Bor ist eines der ältesten seiner Art weltweit. Seine ständige Ausstellung ist nicht wie üblicherweise chronologisch, sondern entsprechend der Veredelungstechniken aufgeteilt – in Ausstellungen für graviertes, geschliffenes, bemaltes, hüttenmäßig geformtes und verziertes Glas. Die Ausstellung ergänzen besucherattraktive Modelle von Glashütten. Einzigartig ist namentlich die Sammlung mit bemaltem Jugendstilglas – die größte ihrer Art in der Welt!