Schon ab dem frühen Morgen windet sich durch die Parkallee eine lange Menschenschlange. Wer weiß, wie es eigentlich kam, aber auf einmal musste jeder, der damals in Brüssel war und die erste Nachkriegs-Weltausstellung Expo 58 besuchen wollte, den tschechoslowakischen Pavillon gesehen haben. Aus den dunklen Wassern dieses grausamen Regimes tauchte in Brüssel ein sehr lichtes Projekt auf. Es stand in allen Zeitungen und nun, wenige Tage vor Ausstellungsschluss, war klar, dass es den Grand Prix erhält. Wer endlich drin war, wusste nicht, wohin er zuerst laufen soll – manche rannten, um einen Platz im Saal zu ergattern, in dem der bis dahin beispiellose Polyekran der Laterna Magika vorgeführt wurde, andere eilten ins berühmte Restaurant Praha und noch andere machten sich auf, um hinter dem ‚Eisernen Vorhang‘ entstandene Kunstwerke zu bewundern – und waren überwältigt von deren Originalität und Progressivität. Das wohl originellste, nie zuvor und nirgends gesehene Werk war eine Kollektion prächtiger, in eine Betonwand eingelassener „Glassteine“. Die betörend farbigen Steine waren von Licht erfüllt und in ihnen leuchteten die faszinierenden Reliefs von Tieren, wie von der Hand eines prähistorischen Jägers geschaffen. Jedem weltberühmten Glaskünstler verschlug es hier die Sprache. Was ist denn das? Was ist das für eine Technik? Wer hat das geschaffen? Stanislav Libenský und Jaroslav Brychtová. Ihr erstes gemeinsames Projekt im Ausland. Na gut – aber wer ist das eigentlich? Und wieso sind sie zu zweit?
Jaroslava Brychtová wurde 1924 in Železný Brod (Eisenbrod) geboren. Ihrer Mutter Anna hatte daheim ein Atelier für handgewebte Stoffe. Ihr Vater Jaroslav war wiederum ein namhafter tschechischer Glaskünstler, akademischer Bildhauer und Lehrer an der Staatlichen Glas- und Handelsfachschule. Diese wurde 1920 in Železný Brod als Gegengewicht zu den nordböhmischen deutschen Schulen gegründet und war die erste rein tschechische Glasfachschule. Nun sagen Sie sich möglicherweise – die Weichen waren gestellt, Jaroslava wird bildende Künstlerin, am besten Glaskünstlerin. Nun, so war es nicht. Wenigstens nicht ganz. Jaroslava lehnte sich nämlich gewissermaßen gegen die Familientradition auf. Klar, sie bewunderte Vaters Werke, besonders seine Figuren aus gezogenem oder geblasenem Glas, für die er auf der Prager Ausstellung sogar die Goldmedaille erhielt, aber sie persönlich zog Glas nicht sonderlich an. So besuchte sie lieber das Gymnasium. Dann aber entschied doch das hiesige Milieu. Nach dem Abitur legte Jaroslava die Aufnahmeprüfung für die Prager Kunsthochschule UMPRUM ab – studieren konnte sie aber nicht. Man schrieb das Jahr 1944 und die Schule wurde von den Besatzungsbehörden geschlossen. Und so fand sich Jaroslava in einer deutschen Eisenbroder Firma in wieder, in der sie als Arbeiterin eingesetzt wurde. Studieren konnte sie dann erst nach Kriegsende, als sie in der UMPRUM (die heutige Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag), im Atelier für angewandte Bildhauerei und Glas- und Steingravur antrat.
In jener Zeit verfolgte sie bereits die Experimente ihres Vaters mit einer besonderen Technik – dem Glasschmelzen in der Form. Eine uralte, vergessene Technik, die in der neueren Geschichte kaum noch jemand anwendete. Es entstanden kleine, Broschen ähnlich Reliefs. Das faszinierte Jaroslava, denn das war ihrer geliebten Bildhauerei viel näher. So schloss sie sich ihrem Vater an und gemeinsam begannen sie, die Grenzen dieser neuentdeckten Technologie auszuloten. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass sie ihr Leben der Bildhauerei verschreibt, deshalb wechselt sie am Ende ihres Studiums ins Bildhaueratelier AVU um. Verlassen wir für einen Moment die Schicksale von Jaroslava Brychtová und wenden wir uns den Anfängen ihres Künstlerpartners zu.
Stanislav Libenský erblickte drei Jahre vor Jaroslava das Licht der Welt. Er wurde in Sezemice bei Mnichovo Hradiště, unweit des Crystal Valleys geboren – ins Isergebirge und Lausitzer Gebirge ist es nicht weit und Turnov ist in Blickweite. Sein Vater war Schmied und Hufschmied und so schien es, dass die ärmlichen Verhältnisse den kleinen Stanislav zu etwas Praktischem, zu einem Lebensunterhalt ohne Risiken vorherbestimmen. Nur – der kleine Stanislav liebte Bilder. Vater Emil hatte offensichtlich selbst künstlerische Begabung, denn er zeichnete oft und gern Märchenbilder für sein Söhnchen. Und Stanislav entbrannte für die Kunst. Er wollte unbedingt Maler werden, schon in der vierten Klasse entdeckten seine Lehrer sein Talent, das nur darauf wartete, entfacht zu werden. Schon mit zwölf Jahren malte Stanislav Landschaftsbilder in Öl, hier und da verkaufte er diese für ein paar Heller an die benachbarten Landwirte. Nun, der Vater wusste – Maler zu sein, ist ein recht unsicheres Brot. Aber er respektierte den Kunsteifer seines Sohnes und so kam es zum Kompromiss – er schickte Stanislav auf die Glasfachschule in Nový Bor (Haida). Aber hier war dem jungen Student nur kurze Zeit beschieden – denn nun kamen „München“ und gleich danach die Okkupation. Und so fand sich der siebzehnjährige Stanislav 1938 in Železný Brod, einer ganz anderen Glasschule wieder. Nun Železný Brod ist beileibe keine Großstadt, dennoch war es eher unwahrscheinlich, dass er der vierzehnjährigen Grundschülerin Jarka Brychtová über den Weg läuft. Aber ihrem Vater Jaroslav begegnet er logischerweise jeden Tag, denn der unterrichtete an seiner Schule. Der weitere Weg des jungen Glaskünstlers führte dann auf die Prager Kunsthochschule UMPRUM. Aber auch hier kreuzten sich die Wege von Stanislav und Jaroslava nicht – Stanislav schloss sein Studium 1944 ab, also in genau dem Jahr, in dem Jaroslava erfolgreich ihre Aufnahmeprüfung ablegte.
Nach Kriegsende kehrt Stanislav Libenský nach Nový Bor zurück, wo er sich einer Gruppe junger und ambitionierter Glaskünstler anschloss, die sich bemühten, dem nordböhmischen Glashandwerk tschechische Gepräge z verleihen. Stanislav wirkt in Nový Bor und 1946 heiratet er hier auch. Aber sein Weg führt unaufhaltsam zurück nach Prag, zur Hochschule für Kunstgewerbe, ins Atelier für angewandte Malerei und Glaskunst. Stanislav erwägt logischerweise, nach Nový Bor zurückzukehren und da weiterzumachen, wo er mit seinen Generationsgenossen nach dem Krieg angefangen hatte. Aber der Sozialismus braucht seiner Lotsen zufolge eher die Schwerindustrie, als irgendwelches „Glasklimperzeug und Glitzerkram“ und so werden viele Betriebe der Leichtindustrie abgeschafft, unter anderem auch die Glasschule in Nový Bor und im benachbarten Kamenický Šenov. So pickt sich das Schicksal Stanislav heraus und bringt ihn dahin, wo er sich gut auskennt – nach Železný Brod, auf die Glasfachschule – und geradewegs ins Direktorenbüro. Und wen löst Stanislav als Direktor ab? Keinen anderen als Jaroslav Brychta. Dieser setzt seinerzeit seine Experimente mit dem Schmelzen von Restglas in Formen fort und wer hilft ihm dabei? Das Töchterlein… Und hier schließt sich der Kreis, endlich war die Situation für eine schicksalhafte Begegnung herangereift. Zur Illustrierung des Stands der Dinge muss erwähnt werden, dass Jaroslava nun schon verheiratet ist, an der Akademie der Bildenden Künste Prag (AVU) studiert und mit zwei Söhnen gesegnet ist. Und nur des Interesses halber – als Hochzeitsgeschenk bekommt sie vom Vater einen Glasschmelzofen.
Železný Brod, Anfang der 50er Jahre. Zwei Glaskünstler mit ausgeprägte Individualität in einer Kleinstadt. Jaroslava experimentiert weiter mit dem Glasschmelzen in Formen und testet verschiedene Größen. Obwohl erst sechsundzwanzig Jahre jung, gründet sie ein experimentelles Zentrum für die Applikation von Glas in der Architektur und realisiert erste Arbeiten, die in Gebäuden installiert werden. Stanislav entwirft weiterhin Motive und Formen für Wirtschaftsglas, interessiert sich aber auch für monumentale Malerei. Sie ist mit Herz und Seele Plastikerin, er wiederum Maler.
Die Mitte der 50er Jahre nähert sich. Jaroslava geht durch den Schulgang. Durch die Fenster fällt weiches Sonnenlicht. Die Tür zum Atelier steht offen. Jaroslava kommt an einem mit Papierbögen, Skizzen, Zeichnungen und Berichten bedeckten Tisch vorbei… Und bleibt plötzlich stehen. Eigentlich ist es anders – eine Zeichnung hat sie gestoppt. Sie macht einen Schritt zurück und nimmt die Zeichnung eines Frauenkopfes in die Hand, der eigentlich eine Zierschale ist. Schale – Kopf. Sie nimmt sie mit. Die Zeichnung geht ihr nicht aus dem Kopf. Sie weiß, sie hat Stanislav, ja eigentlich – der „Herr Direktor“ skizziert. Sie fasst sich ein Herz und sucht ihn auf. „Herr Libenský“, fragt sie, „könnte ich mal versuchen, das zu modellieren?“Stanislav zieht an seiner Zigarette, sieht seine hübsche Kollegin freundlich an und entgegnet: „Nun, warum nicht!“So begann alles. Eigenartig, wie banal oder alltäglich häufig bahnbrechende Momente im Leben der Menschen in dem Augenblick anmuten, wenn sie passieren. In diesem Moment ahnte keiner, welch erstaunliche Zusammenarbeit sich gerade anbahnte, eine Zusammenarbeit, die die Wahrnehmung von Glas als Kunstkategorie auf ein völlig neues, höheres Niveau erhebt, eine Zusammenarbeit, die nahezu fünfzig Jahre andauern soll und die Welt erobert. Die beiden ahnten dies sicher nicht. Das Werk „Schale – Kopf“ glückte und war hinreißend, aber keiner von beiden maß ihm große Bedeutung bei. Augenblicklich merkten sie aber, dass sie sich gegenseitig bereichern können und dass sie ihr bildnerisches Schaffen – gewöhnlich ein sehr einsames Schicksal – gemeinsam versuchen könnten. Und es ging! Kurz nach der „Schale“ kam der „Kopf“. Und das war eine echte Entdeckung. Er hatte nämlich sowohl ein äußeres, als auch inneres Relief. Und was mehr – eine weitere Dimension, eine Dimension, die kein anderes Material, als gerade Glas und in diesem Fall in der Form geschmolzenes Glas vermitteln konnte – Licht. Licht als neues Ausdrucksmittel der Kunst. Licht, das seine Farbe wechselt, seine Valeurs verschiebt und enthüllt, was sich im Innern der Masse verbirgt.
Brychtová und Libenský schaffen also zusammen. Sie nehmen jede Herausforderung an, melden sich zu Wettbewerben an, um sich nicht mit Banalitäten abgeben zu müssen, und um weiter suchen zu können. Und eine dieser Herausforderungen ist ein Werk für die Weltausstellung Expo 58 in Brüssel. So entstehen diese zoomorphen Steine, die uns zu dieser Geschichte animiert haben. Die Reaktionen sind überwältigend und das Werk wird auch gewürdigt – mit dem Grand Prix der EXPO. Stanislav und Jaroslava sind der Installation ihres Werkes zugegen. Sie bummeln gemeinsam durch die Stadt und die Ausstellung und wissen bereits – was jahrelang nur begeisterte Zusammenarbeit war, ist plötzlich etwas mehr. Aber Stanislav und Jaroslava sind verheiratet und Jaroslava hat nun schon drei Kinder. Aber das Gefühl, das in ihnen wuchs, ohne sich dessen bewusst zu sein, überwältigte sie nun hier, in Brüssel. Auf einmal war es einfach – ihren künftigen Weg gehen sie gemeinsam, in jedem Sinne dieses Wortes. Im April 1963 heiraten sie. „Ich nahm mir das schönste Mädchen aus Železný Brod“, schwärmte Stanislav später. „Ich habe das Richtige getan und hab es auch nie bereut. Ich glaube, bei ihr war es ebenso. Und letztendlich – nicht einmal das Glas hat es bereut, glaube ich.“ Und Jaroslava? „Auch ich habe es nie bereut. Tatsache ist – als Stanislav dann die Ausschreibung für die Professur im Glasatelier an der Prager Kunsthochschule UMPRUM gewann, versprach er hoch und heilig: „Keine Angst, ich kommen oft nach Hause, auch in der Woche.“ Er unterrichtete dort 24 Jahre – aber in der Woche kam er kein einziges Mal heim!“Also doch eine Wochenendehe. Aber ihrer Beziehung schadete dies nicht und ihrem Schaffen half es wohl sogar. Die Woche entwickelten sie ihre Ideen getrennt, übers Wochenende verschmolzen sie dann wieder und so wurden Kunstwerke geboren, die seinerzeit weltweit ihresgleichen suchten.
Worauf beruht die Einzigartigkeit des Schaffens des Künstler-Duos Brychtová-Libenský? Sie waren die ersten auf der Welt, die bewiesen, dass Glas in der Kunst der Malerei oder Steinskulpturen ebenbürtig sein kann. Die neuentdeckte Technik des Glasschmelzens in der Form erhoben sie zu ungeahnten Möglichkeiten, wieder als erste in der Welt, denn vor ihnen war keiner auf die Idee gekommen, dass man in diesem Verfahren große, ja kolossale Objekte schaffen könnte. Ihr Schaffen ließ Werke entstehen, die die Horizonte der Architektur erweiterten, denn sie waren es, die damit begannen, gläserne Kunstwerke gezielt als Komponenten der Architektur zu schaffen und zu installieren. So gelang es ihnen, feste Objektformen um die Bewegung zu bereichern, die ihnen durchdringendes Licht verleiht. Sie entdeckten den bis dahin übergangenen, unsichtbaren inneren Raum der Skulpturen. Sie kombinierten innere und äußere Reliefs. Immer auf der Suche nach Neuem. So wurden sie zu den wohl bekanntesten und weltweit anerkanntesten tschechischen Bildnern, deren Werke prestigevolle Sammlungen in aller Welt zieren – in Perth, New York, Coburg, Los Angeles, Paris, Amsterdam, London, Yokohama,…
Einzigartig ist auch ihr Schaffen als Künstler-Duo. Stanislav steuerte die Ideen und die plastisch ausgearbeiteten Skizzen bei, Jaroslava modellierte, beaufsichtigte die Technologie und dachte die Bezeichnungen aus. Faszinierend ist, dass alles von der Zeichnung an in Echtgröße entstand. Als beispielsweise die Fenster für den Veitsdom entstanden, scheuten sie sich nicht, das Atelier zu vergrößern, damit die sieben Meter großen Zeichnungen Platz fanden. In tatsächlicher Größe wurde dann auch das in Gips gegossene Modell gefertigt, aus diesem entstand mithilfe von Leim ein bewegliches Modell und erst dann die entsprechende Form aus Schamott. Diese Form mit Glas ausgießen und abkühlen lassen. Das Abkühlen von Glas ist die reinste Alchemie, bei größeren Objekten dauert die auch länger, als einen Monat. Und die ganze Zeit bleibt auch nach jahrlanger Praxis und perfekten Kenntnissen die Angst, dass es birst.
Nach Brüssel kam die Weltausstellung EXPO 67 in Montreal und auf dieser das Montrealer Triptychon – drei atemberaubende Plastiken, die den Blick der Welt auf in Glas verkörperte Kunst radikal veränderte. Dann folgt eine weitere Weltausstellung – Expo Osaka 70 und der berühmte „Fluss des Lebens“ . Eine Glasinstallation, die durch die gesamte Ausstellung fließt, mit dem Fußabdruck eines Mädchens und den Körpern zweier Mädchen. Ursprünglich hatte sie noch die Fußtapfen von zwei Soldatenstiefeln, die der Plastik in Zusammenhang mit den Ereignissen in der fernen Tschechoslowakei einen frostigen Unterton verliehen. Obwohl die Zerberusse der Partei abstrakte Glaskunst gewöhnlich für ideell ungefährlich hielten (eher vermissten sie wohl deren ideellen Inhalt), diesmal spürten sie doch deren Anti-Okkupations-Gehalt und unter Androhung, die gesamte Plastik zu demolieren, erzwangen sie, dass die Stiefelabdrücke herausgeschliffen und durch neutrale Wellen ersetzt werden. Der Ruhm des tschechoslowakischen Schöpferpaares flog himmelhoch. Im Gegensatz zu den meisten ihrer Mitbürger durften sie die Welt bereisen, aber selten zusammen, das wollten die kommunistischen Machthaber nun doch nicht riskieren. Zu den Olympischen Spielen in Rom durfte Stanislav nur allein ausreisen, Jaroslava reiste ihm später mit dem Reisebüro Čedok nach. Wie fanden sie sich? Stanislav ritzte in Steinchen das vereinbarte Symbol, das Motiv ihres gemeinsamen „Kopfes“ – einen Kuss. Er versteckte sie in verschiedenen Orten in Rom. Und Jaroslava suchte sie dann. Gerade diese überaus menschliche Dimension ihrer Beziehung und Zusammenarbeit ermöglichte es ihnen, fünf Jahrzehnte lang gemeinsam zu schaffen. Wäre Stanislav nicht allzu früh gestorben (im Jahre 2002), wäre ihre unerschöpfliche Kreativität wohl weiter Hand in Hand geflossen. Dennoch trägt Frau Jaroslava Brychtová trotz ihrer 95 Jahre die symbolische Flagge des Autorenduos weiter.
Wandeln wir zum Schluss zwischen den Werken dieses außergewöhnlichen Künstlerpaares Libenský-Brychtová. Am Ufer der Iser in Železný Brod befindet sich in einem roten Haus, das ihren Namen trägt, eine völlig außergewöhnliche Ausstellung der Werke von Stanislav und Jaroslava. Sie ist schlichtweg atemberaubend – für Künstler, Glasmacher und Laien gleichermaßen. Bis heute gleißt auch die Glasfassade der Neuen Bühne des Prager Nationaltheaters in der Nachmittagssonne. In Horšovský Týn dringt das Licht durch herrliche Schmelzglasfenster in den sakralen Raum. Auch die Wenzelskapelle im Veitsdom erhellt das Sonnenlicht durch märchenhaft schöne Fensterfüllungen, die in eine andere Welt zu führen scheinen. Am Altstädter Rathaus verleiht wiederum eine Kristallwand dem Raum eine völlig neue Dimension. Die Schmelzglasplastik, die von zwei bewundernswerten Menschen im Norden Böhmens für die Welt entdeckt wurden, lebt weiter. Beispielsweise in den Ateliers des Künstlers Zdeněk Lhotský. Wo anders, als in Železný Brod.